(chw) Beim Freitagsspiel des TSV Schwaben Augsburg in der Regionalliga Bayern gegen den TabellenzweitenFV Illertissen mussten die Gastgeber in einer engen Partie mit einer 0:1-(0:1)-Niederlage im Rosenaustadion dem Gegner die Punkte überlassen. Dabei agierten die „Violetten“ nach einer frühen Roten Karte gegen Simon Gail 80 Minuten lang in Unterzahl, was den Spielverlauf massiv beeinflusste. Mit 15 Zählern und Platz acht liegen die Schwaben noch im Tabellenmittelfeld, doch die dahinterliegenden Konkurrenten rücken allmählich auf.
Die Schlüsselszene ereignete sich in der 10. Spielminute, als Gail, der wahrlich keinen Ruf als unfairer Spieler innehat, im Zweikampf auf Höhe der Mittellinie gegen den davoneilenden Illertisser Stürmer Rühle eine Zehntelsekunde zu spät kam und ihn am Schienbein traf, worauf der Unparteiische zum Entsetzen der Schwaben-Akteure und -betreuer die Rote Karte zückte. „Hier hätte ich mir den Videobeweis gewünscht. Mit einer Gelben Karte wäre ich einverstanden gewesen, doch glatt Rot war definitiv zu hart“, beklagte Spielertrainer Matthias Ostrzolek diese Entscheidung. „Das war nie und nimmer Rot“, empörte sich auch Sportdirektor Max Wuschek.
Dadurch waren die Weichen weitgehend gestellt, denn infolge dessen hatten die Gäste Vorteile in puncto Ballbesitz und Spielanteilen. Aufgrund einer intensiven Laufleistung und aufopfernden kämpferischen Einstellung konnten die Fuggerstädter klare Torchancen ihres Kontrahenten jedoch fast über die gesamte Spielzeit vermeiden, zumal Illertissen im letzten Drittel auch fahrig und schlampig agierte. Ausgenommen von einer Szene, als David Udogu am linken Flügel Fahrt aufnahm, einen Gegenspieler austanzte, auf Höhe der Grundlinie fast den Ball ins Tor trug, ehe seine scharfe Hereingabe ans Bein von Elias Herzig zum 0:1-Rückstand prallte (32.). Dies sollte letztendlich das „goldene Tor“ bedeuten. Ein weiterer Abschluß von Udogu wurde zur sicheren Beute von Schwaben-Schlussmann Sander (36.).
Die Gastgeber brauchten in Unterzahl eine geraume Zeit, um selbst zu gefährlichen Abschlüssen zu kommen. Nachdem es Achitpool Keererom als Stoßstürmer meistens mit drei Gegnern aufnehmen musste und sich eine Stunde lang völlig aufrieb, sorgten die Einwechslungen von Diowo, Luburic und Fackler-Stamm für neuen Schwung in der Endphase. Während einer Eckballserie in den letzten Spielminuten lag der Ausgleich in der Luft. Nach einer scharfen Hereingabe scheiterte Diowo am Pfosten (90.) und ein Volleyschuss von Fackler-Stamm landete in den Armen von Gästekeeper Ponath (90.+1).
„Trotz der Unterzahl haben wir das Spiel lange Zeit offengehalten. Daher bin ich stolz auf die Jungs, die alles reingehauen haben und kämpferisch eine tolleLeistung ablieferten. Wir haben defensiv wenig zugelassen. Am Ende hatten wir noch gute Chancen zum Ausgleich, umso bedauerlicher, dass wir uns nicht belohnen konnten“, bedauerte Schwaben-Spielertrainer Matthias Ostrzolek.